Nachhaltige Ernährung: Warum es sich lohnt, vegan zu leben

Marktstand mit regionalem Gemüse in Holzboxen

Die Ernährung ist ein Thema, das nicht nur unsere Gesundheit betrifft, sondern auch einen großen Einfluss auf unseren Planeten hat. In einer Welt, in der die Herausforderungen und Auswirkungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit immer relevanter werden, nimmt auch die Bedeutung der Wahl, was wir essen, immer weiter zu. Insbesondere der Vergleich zwischen vegetarischer bzw. veganer Ernährung und der konventionellen Ernährung, die Fleisch und Tierprodukte beinhaltet, bietet spannende Einblicke in die Auswirkungen unserer Essgewohnheiten auf die Umwelt. In diesem Artikel erfährst du, was nachhaltige Ernährung bedeutet, wie du dich mit ein paar einfachen Faustregeln nachhaltiger ernähren kannst, und warum es gut für die Umwelt ist, vegan zu leben.

  1. Was bedeutet nachhaltige Ernährung?
  2. Nachhaltigkeit von Fleischkonsum vs. vegane Ernährung
  3. Was kann ich tun, um mich nachhaltig zu ernähren?

Was bedeutet nachhaltige Ernährung überhaupt?

Bevor wir uns verschiedene Optionen und Auswirkungen unserer Ernährung genauer ansehen, möchten wir die Frage klären, was nachhaltige Ernährung eigentlich bedeutet.

Nachhaltige Ernährung beschreibt eine Ernährungsweise, die die Bedürfnisse der heutigen Generation deckt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken.

Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle – allem voran die Umweltverträglichkeit der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie Verpackung und Logistik, aber auch Themen wie soziale Gerechtigkeit, Tierwohl und Gesundheit.

Nachhaltigkeit von Fleischkonsum vs. vegane Ernährung

Ökologische Auswirkungen deiner Ernährung

Ein entscheidender Faktor bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit von Ernährung ist ihr ökologischer Fußabdruck. Wir Deutschen verursachen durchschnittlich 11,17 Tonnen CO2 pro Jahr, davon etwa 15 Prozent (rund 1,7 Tonnen) durch unsere Ernährung.[1] Wenn du vegetarisch isst, kannst du den CO2-Fußabdruck deiner Ernährung um durchschnittlich 26 Prozent senken, bei veganer Kost sind es sogar 40 Prozent weniger CO2.[2] Hinzu kommt, dass Fleischkonsum schwer mit Nachhaltigkeit zu vereinbaren ist, da Fleisch und andere tierische Produkte einen überproportional hohen Beitrag zum globalen Ressourcenverbrauch und der Landnutzung leisten. Im Gegensatz dazu haben pflanzliche Ernährungsformen wie die vegetarische und vegane Ernährung einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck. Sie verbrauchen weniger Wasser, benötigen weniger Land und produzieren weniger Treibhausgase.

Das liegt daran, dass die Produktion tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Butter und Milch eine Menge Energie benötigt und es bei der Verarbeitung viele Verluste gibt. Zum Beispiel werden viel Energie und Düngemittel benötigt, um das Futter für die Tiere anzubauen. Dabei geht ein Großteil der Energie, die in die Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser gesteckt wird, verloren, wenn die Tiere es verdauen.

Um 1 kg Fleisch herzustellen, braucht man etwa 6 bis 16 kg Getreide.

Im Vergleich dazu erzeugen pflanzliche Lebensmittel durchschnittlich nur etwa ein Zehntel der Treibhausgasemissionen von tierischen Produkten.[3] Indem wir unseren Fleischkonsum reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten, können wir also einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten und uns nachhaltiger ernähren.

Schwein in einem Stall

Ernährung und Tierwohl

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für viele Konsument*innen das Wohlergehen der Tiere. In der konventionellen Landwirtschaft werden Tiere oft unter Bedingungen gehalten, die ihrem natürlichen Verhalten und ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden. Enge Käfige, überfüllte Ställe und mangelnde Bewegungsmöglichkeiten sind keine Seltenheit. In der ökologischen Landwirtschaft gelten zwar etwas bessere Bedingungen für die Haltung der Tiere, allerdings gehen diese Anforderungen vielen Vegetarier*innen und Veganer*innen nicht weit genug. Durch den Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte können wir dazu beitragen, das Leiden von Tieren in der Massentierhaltung zu reduzieren und einen ethischeren Umgang mit allen Lebewesen sicherzustellen.

Info
Wem das Tierwohl besonders am Herzen liegt, der kann nicht nur bei der Nachhaltigkeit der eigenen Ernährung ansetzen, sondern insgesamt vegan leben: Schuhe, Taschen und Co. müssen längst nicht mehr aus Leder gefertigt werden, sondern es gibt tolle Alternativen, die in Sachen Umwelt- und Tierschutz punkten – zum Beispiel unsere schönen Produkte aus Kaktusleder.

Gesundheitliche Aspekte einer pflanzenbasierten Ernährung

In Sachen Ernährung und Nachhaltigkeit gilt: Fleischkonsum ist meist keine gute Idee. Das gleiche gilt für die eigene Gesundheit: Von einer pflanzlichen Ernährung profitiert nicht zuletzt auch dein eigener Körper. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist, das Risiko für chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte Krebsarten reduzieren kann.[4] Vegetarische und vegane Ernährungsweisen sind oft ballaststoffreich und fettarm, was sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann. Zudem enthält eine ausgewogene pflanzliche Ernährung alle notwendigen Nährstoffe, einschließlich Protein, Eisen und Vitamin B12, ohne die gesundheitlichen Risiken, die mit einem übermäßigen Konsum von tierischen Produkten verbunden sind. Wer sich bewusst gesund und nachhaltig ernähren möchte, ist mit veganer Kost also durchaus gut beraten.

Was kann ich tun, um mich nachhaltig zu ernähren?

Egal ob du vegan leben möchtest oder nicht: Um deine Ernährung in Sachen Nachhaltigkeit zu optimieren, kannst du vieles tun!

Mit etwas Recherche wirst du online diverse Listen finden, die einzelne Lebensmittel nach ihren jeweiligen CO2-Emissionen oder sonstigen Umweltauswirkungen klassifizieren. Da der ökologische Fußabdruck eines Produkts von so vielen verschiedenen Faktoren abhängen kann, darunter die Anbaumethode, der Transportweg und die Verpackung der Lebensmittel, sind derartige Listen und Werte mit Vorsicht zu interpretieren. Es gibt aber einige einfache Faustregeln, nach denen du dich bei der Wahl von Lebensmitteln wie Obst- und Gemüse richten kannst, um dich nachhaltiger zu ernähren:

  1. Kaufe regional und saisonal: Obst und Gemüse, das lokal und in der jeweiligen Saison angebaut wird, hat tendenziell eine geringere CO2-Bilanz, da der Transportweg kürzer ist und weniger Energie für den Anbau und die Lagerung benötigt wird. Wenn du deinen Einkauf auf die Jahreszeiten ausrichtest und auf die Herkunft der Produkte achtest, kannst du dich also ganz leicht nachhaltiger ernähren.
  2. Setze auf pflanzliche Lebensmittel: Im Allgemeinen haben pflanzliche Lebensmittel einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als tierische Erzeugnisse wie Eier, Fleisch und Milchprodukte. Natürlich muss nicht jede*r gleich vegetarisch oder vegan leben, aber ein reduzierter Fleischkonsum kann die Nachhaltigkeit deiner Ernährung positiv beeinflussen.
  3. Wähle Nahrungsmittel aus Bioanbau: Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau weisen meist eine geringere CO2-Bilanz auf, da weniger synthetische Düngemittel und Pestizide verwendet werden. Bei tierischen Produkten aus biologischer Landwirtschaft gelten außerdem deutlich strengere Regeln hinsichtlich Tierwohl und Umweltschutz, die der Nachhaltigkeit deiner Ernährung helfen.
Regionales Gemüse am Markt

Fazit: Mit nachhaltiger Ernährung in eine grünere Zukunft

Bei Betrachtung der Umweltauswirkungen, der gesundheitlichen Aspekte und des Tierwohls wird deutlich, dass vegetarische und vor allem vegane Kost für die Nachhaltigkeit deiner Ernährung besser sind als eine konventionelle Ernährung mit Fleisch und tierischen Produkten. Indem wir unseren Fleischkonsum reduzieren oder ganz darauf verzichten und stattdessen auf pflanzliche Alternativen setzen, können wir einen positiven Einfluss auf unseren Planeten und unsere Gesundheit nehmen.

Natürlich bedeutet die Befürwortung einer nachhaltigen Ernährung nicht zwangsläufig, dass jeder sofort vegetarisch oder vegan leben muss. Jeder Schritt in Richtung einer pflanzenbasierten Ernährung, sei es durch den Verzicht auf Fleisch an einigen Tagen der Woche oder die Erhöhung des Anteils an pflanzlichen Lebensmitteln auf unserem Teller, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und: Eine bewusste Ernährung kann richtig Spaß machen und den sozialen Zusammenhalt fördern! Gemeinsam mit Gleichgesinnten fällt es gleich viel leichter, unsere Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und bewusste Entscheidungen zu treffen, die nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Planeten und die Tiere, mit denen wir ihn teilen, unterstützen. Denn eine nachhaltige Ernährung ist nicht nur gut für uns selbst, sondern auch für die Zukunft unseres Planeten.

 

Quellen
[1] Statista: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1275275/umfrage/treibhausgasbilanz-pro-person/#:~:text=Eine%20Person%20verursacht%20in%20Deutschland,zum%20Beispiel%20Bekleidung%20und%20Freizeitaktivit%C3%A4ten).
[2] Statista: https://de.statista.com/infografik/20492/co2-ausstoss-verschiedener-ernaehrungsweisen/
[3] WWF: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/Klimaerwaermung-durch-Fleischkonsum.pdf
[4] Universitätsklinikum Würzburg: https://www.ukw.de/fileadmin/uk/bfs-diaet/Rezeptheft_Veganuary_24a.pdf

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